Wie nehme ich einen Podcast auf?

Für viele Kirchen, die anfangen wollen, ihre Predigten ins Netz zu stellen, ergeben sich einige Frage: Wie nehme ich so einen Podcast überhaupt auf? Welche Hilfsmittel brauchen wir und wie viel wird es kosten? Wie viel Zeit wird das Ganze in Anspruch nehmen?
Wir teilen die Antworten dazu in zwei Abschnitte auf:
1. Womit kann ein Podcast aufgenommen werden?
2. Womit kann ein Podcast bearbeitet werden?

Womit kann ein Podcast aufgenommen werden?

Zum Aufnehmen des Podcasts gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten. Entweder über das Mischpult auf einen USB-Stick oder einen PC, oder mittels eines mobilen Aufnahmegeräts.
Aufnahme über das Mischpult
Viele digitale Mischpulte haben die Möglichkeit direkt auf einen USB-Stick aufzunehmen. Auf dem Behringer X32 geht es z.B. super einfach. Am besten studierst du dazu die Anleitung des Gerätes oder suchst nach einem Tutorial auf YouTube.
Wenn du dein Mischpult mit einem PC verbinden möchtest, dann brauchst du dementsprechende Treiber für deinen PC oder ein USB Audiointerface. Um das Audiosignal zu verarbeiten benötigst du nun ein Programm wie Audacity (kostenlos) oder Ableton o.ä. .
Aufnahme über ein mobiles Gerät
Theoretisch kann mit jedem Handy ein Podcast aufgenommen werden. Allerdings lässt die Aufnahmequalität zu wünschen übrig. Besser ist es da, ein richtiges Aufnahmegerät zu kaufen. Eine günstige Möglichkeit wäre das H1n von Zoom. Für ca. 90€ bekommst du ein Aufnahmegerät mit zwei Mikrofonen, dass in jede Tasche passt und ein paar extra Features bietet. Einfach das Gerät auf das Pult legen, Mikrofon ausrichten und Aufnahme starten.

Zwischenfazit
Wenn deine Kirche über kein Mischpult verfügt, dann würde ich das Aufnahmegerät H1n empfehlen. Für wenig Geld bekommst du ein vielseitig verwendbares Gerät. Solltest du mehr Geld ausgeben wollen, dann würde ich dir empfehlen zu sparen. Ein richtiges Mischpult ist wichtig. Damit eröffnen sich zahlreiche neue Möglichkeiten. So kannst du eine Band abmischen oder ein Theaterstück oder einen Chor. Währenddessen alles richtig aufnehmen und (mit etwas Aufwand und Know-how) auch livestreamen. Meine klare Empfehlung wäre hier das Behringer X32 für derzeit ca. 1800€. Das Mischpult wird weltweit verwendet und du findest unzählige Tutorials auf YouTube und Co. Etwas Besseres wirst du für das Geld nicht bekommen.

Womit kann ein Podcast bearbeitet werden?

Zum Bearbeiten brauchst du ein Computerprogramm. Zum Glück muss du hier erstmal kein Geld ausgeben.
Audacity
Audacity ist ein kostenloses Programm für Windows, MacOs und Linux. Damit kannst du den Podcast aufnehmen und anschließend bearbeiten. Alle wichtigen Features für den Anfang sind vorhanden. Neben den klassischen Schneidwerkzeugen gibt es einige Effekte, die eingefügt werden können.
Ableton und Co
Wenn du Geld in die Hand nehmen möchtest, dann kannst du eine Lizenz von Ableton oder Cubase oder FL-Studios erwerben. Damit werden professionelle Aufnahmen gemacht und bearbeitet. Hier hast du alle Möglichkeiten, die auch ein richtiges Tonstudio hat.
Wie wird ein Podcast bearbeitet?
Für den Anfang sind drei Dinge wichtig:
1. Audiodatei schneiden:
Du solltest die Audiodatei so zuschneiden, dass sie sofort beginnt und am Ende keine Stille o. ä. über bleibt. Ein Jingle zu Beginn wäre für die HörerInnen angenehm, muss aber für den Anfang nicht sein.
2. Störgeräusche entfernen:

Du solltest einen Rauschentferner nutzen und einen Low-Cut machen. Dass heißt, dass du alles unter 100 Hz mittels des EQs rausfilterst. Die menschliche Stimme endet bei 100-120 Hz. Alles, was dein Gerät da unten aufgenommen hat sind das Brummen andere Geräte und stört nur. Der Rauschentferner schneidet ein Grundrauschen, was zum Beispiel durch das Mikrofon o.ä. verursacht wird, konsequent raus.
3. Normalisierung:
Als letztes solltest du die Lautstärke anpassen. Hierzu eignet sich die Normalisierung. Damit näherst du die Laustärke deiner Aufnahme an ein bestimmtes Level an. Dadurch werden zu leise Stellen lauter und zu laute Stellen leiser.

Zwischenfazit
Für den Anfang solltest du auf Audacity setzen. Das Programm ist kostenlos und bietet alle Features, die du brauchst. Ableton und Co kosten einfach zu viel. Lieber solltest du Geld für Hardware, wie gute Mikrofone, ausgeben und nicht für Software.

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